Tag 235 | Uff…

Momentan kommen wir abends nicht auf die Baustelle um die erledigten Arbeiten zu bewundern, sondern um die neuen kreativen Lösungen unserer Handwerker kopfschüttelnd zu dokumentieren. Aber wir wussten ja vorher, worauf wir uns da eingelassen haben… Ich danke Euch sehr für Eure netten und aufbauenden Kommentare zum letzten Beitrag. Habe mich so über Eure Aufmunterung gefreut, dass ich mir gleich vorgenommen habe, nicht mehr stinkig zu sein, sondern aktiv zu werden und die Probleme auszuräumen. Auch wenn es ein wenig gemein klingt: Ich bin froh, dass es nicht nur uns so geht, und dass sich wieder bestätigt, dass jeder Bauherr mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Meist mit sehr ähnlichen – was es noch unverständlicher macht…

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Unser Rohbauer war am Montag vor Ort um zu besprechen, was nun noch nachgearbeitet werden muss. Komisch, dass man manchmal einfach penetrant werden muss, um zu bekommen, was man will. Die Arbeiten wurden dann auch am Mittwoch erledigt. Nur leider nach wie vor nicht unbedingt zu unserer vollen Zufriedenheit. Das Kellerfenster, dass als Notausgang dient, sollte seitlich noch eine Leiter aus Aluminium verpasst gekommen, damit wir auch im Zweifel rausklettern können. Was daraus geworden ist, beschreibt ein Bild besser als tausend Worte. Weder Modell noch Position rufen Begeisterung hervor. Und gerade ist auch was anderes…

leiter

Inzwischen wurden auch unsere Fensterbretter endlich montiert und es sieht super aus. Wir haben uns für Fensterbänke aus Kompaktplatten entschieden. Diese wurden nun wandbündig eingebaut. Die Kompaktplatten werden sich später auch als Küchenarbeitsplatte, Abdeckung der Badmöbel und sogar in der Sitznische des Kamins wiederfinden. Aber auch bei diesem Gewerk kommen wir nicht ohne kleine Mängel in Form von Ausplatzungen an der Gehrung im Eckelement Arbeitszimmer aus. Und der Verputzer will jetzt nicht so recht die vorhandenen Lücken schließen, weil Holzkeile verwendet wurden. Und darauf darf er nicht verputzen. Ich bleibe gelassen und nehme es mit einem Achselzucken.

fensterbretter

Die Verputzer haben die restlichen Isolierungen angebracht. Und das ganz ohne zu jammern, obwohl die Armen es wahrlich nicht leicht mit uns haben. Kurz bevor es losgehen sollte, haben sie die Information erhalten, dass noch Kabelkanäle für die Außenbeleuchtung in die Isolierung unter der Decke vor der Haustür und unter dem Balkon eingearbeitet werden müssen. Kein kleiner Mehraufwand… Neben all den anderen Kleinigkeiten, die sie für uns spontan umgesetzt haben, ist dies sicher die aufwändigste. Nicht, dass die Isolierungen jetzt aber gerade unter der Decke hängen würden…

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Im Bereich Sanitär, Lüftung und Heizung geht es leider nur sehr langsam voran. Immerhin sind inzwischen die meisten Wasserleitungen verlegt, der sanitäre Trockenbau schon soweit, dass der Estrich rein kann und es ging jetzt „nur“ noch um die Verlegung von Isolierung und Fußbodenheizung. Und obwohl wir den Termin für den Estrich bereits um eine Woche nach hinten verlegt haben, behaupten die Herren auf dem Bau, dass es einfach viel zu knapp ist und sie nochmal eine Woche länger brauchen. Um den Bau nicht noch weiter zu verzögern, haben wir gestern und heute die Ärmel hochgekrempelt und selber mit angepackt, um die Isolierungen auf den Boden zu bringen. Hätten wir genügend Material auf der Baustelle gehabt, hätten wir auch den Keller fertig machen können. So können die Herren dann am Montag nochmal Dämmplatten auftreiben und den Kellerflur noch selber verlegen. Danach sollte es dann auch gleich mit der Fußbodenheizung los gehen. Sie haben jetzt noch genau eine Woche, um alles fertig zu bekommen. Es wird knapp.

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Der Termin für den Estrich ist für den 11. Mai fixiert und wir freuen uns jetzt schon darauf, dass es dann endlich eben und sauber wird in unserem Häuschen.

Der Kaminbauer hat in unserem Wohnzimmer schon mal sein Revier markiert und die Sockel auf dem Boden befestigt. Nur mussten wir leider feststellen, dass er noch die alten Pläne hatte und der Sockel nun 20 cm zu kurz war. Der Gute war dann halt am Donnerstag nochmal vor Ort um dies zu korrigieren. Diese Woche lief es also wieder so richtig rund…

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Auch der Dachabdichter war diese Woche wieder vor Ort und hat die sonnigen und trockenen Tage genutzt, um die Dachisolierung voranzutreiben.

Kommunikation ist alles, dass haben wir in den letzten Wochen festgestellt. Wenn man vor Ort ist und direkt daneben steht, kann man viele Fehler vermeiden und das Endergebnis so beeinflussen, wie man es haben möchte. Wünsche an den Architekten weiterzugeben ist meist nicht ausreichend. Leider müssen wir nebenbei noch ein bisschen arbeiten, um unser zukünftiges Haus zu tilgen. Aber wir sind jeden Morgen und jeden Abend vor Ort, um den Fortschritt zu beobachten. Der Bauherr löst dann – bewaffnet mit einem Dremel – auch gleich noch kleine Probleme, die tagsüber für die Handwerker schier unlösbar erschienen. Ich möchte ja nicht wissen, wie die am nächsten Morgen geschaut haben, als das Lüftungsrohr genau da lag, wo es ihrer Auffassung nach einfach nicht durchpassen wollte… Heinzelmännchen?

12 Kommentare zu “Tag 235 | Uff…

  • Liebe Tanja, Am liebsten würde man gerne den ganzen lieben langen Tag dort verbringen und den Leuten auf die Finger schauen, nicht wahr? Jemand aus meiner Arbeitsstätte macht das jetzt tatsächlich. Das Paar nimmt sich abwechselnd Urlaub, damit niemand mehr unbeaufsichtigt Fehler machen kann. Bei uns hakt es derzeit auch am Installateur. Zum Glück gibt es aber immer mal Gewerke, von denen man auch mal positiv überrascht wird.
    Ich wünsche Euch jedenfalls, daß es jetzt bald schnell und fehlerfrei weitergeht!
    Deine Sandra

    • Liebe Sandra,
      stimmt, es gibt tatsächlich auch immer mal wieder Handwerker, die einen positiv überraschen! Unser Verputzer ist z.B. Gold wert, ohne ihn würde sich der Einzugstermin sich auf nach Weihnachten verschieben 🙂 Eine sehr gute Idee, den ganzen Tag auf dem Bau zu verbringen, so kann eigentlich nicht mehr schief gehen :-). Der Jahresurlaub wird bei uns aber aktuell für den Umzug aufgespart, da gibt es viel zu tun… Habt Ihr inzwischen einen fixen Termin für den Einzug? Es sieht schon so fertig aus bei Euch!?! Ganz liebe Grüße zu Dir, Tanja

  • Hallo Tanja, auch ich kann mich da nur an die Worte von Sandra anschließen. Aber wie gesagt, es sind nur noch ein paar Monate, dann sind die Bauarbeiten abgeschlossen und spätestens am ersten Tag des Einzuges sagt man sich. „Der ganze Stress war es wert ;-)“

    Weißt Du was wir am Wochenende gemacht haben, um mal ein wenig zu entspannen. Wir haben uns unsere Klapp-Sonnenliegen mit aus der Mietwohnung genommen, auf unsere halbfertige Terrasse mit Schotter gestellt und für eine Stunde ein Nickerchen in der Sonne gemacht. Im Hintergrund unsere Baustelle…das war aber egal…Das Sonnenbaden fühlte sich wie Urlaub an und war sehr, sehr erholsam. Ein tolles Gefühl auf seinem eigenen Grundstück ein Sonnenbad zu nehmen, kann ich nur jedem empfehlen ;-))

    Garantierter Gute Laune Faktor.

    • Hallo Hardy,
      das ist ja mal die beste Idee überhaupt! Heute scheint die Sonne, da werden wir uns auch mal im zukünftigen Garten breit machen. Vielleicht nehmen wir ja auch gleich mal den Grill mit?! Danke für die Inspiration!
      Ganz liebe Grüße zu Dir, Tanja

  • Hallo Tanja,
    auch wir hatten uns fast schon entschieden auf der Baustelle zu überwintern, um unsere Handwerker am besten 24 h am Tag zu beaufsichtigen…

    Gott sei Dank geht auch die Zeit des Hausbaus irgendwann vorbei und es gibt manchmal auch Firmen die super Arbeit leisten, ohne dass sie dar 10 Anläufe benötigen oder jemand das Händchen hält (bei uns insbesondere Maler, Fliesenleger und Parkettleger)

    Viel Erfolg noch! Und niemals ärgern lassen, nur wundern…

    • Liebe Doreen,
      habe Dich in den letzten Tagen oft zitiert 🙂 Nicht ärgern – nur wundern… Also entweder bin ich seitdem viel gelassener oder es läuft jetzt einfach besser… Vielen Dank dafür und ja, wir haben auch den einen oder anderen Handwerker, der super Arbeit abliefert, das tröstet doch ungemein!
      Viele liebe Grüße und einen tollen Tag, Tanja

  • Hallo,
    ja, der wirklich beste und eigentlich auch einzige Rat, den wir Bauherren immer geben ist: „Geht auf jeden Fall jeden Tag die Arbeiten kontrollieren!“ Denn wir haben schnell gemerkt, wenn die Handwerker wissen, dass Abends kontrolliert wird, hält sich die Fehlerquote irgendwann tatsächlich in überschaubaren Grenzen 🙂 Und man kann mal fix vor der Arbeit noch die aktuellen Pläne zur Baustelle bringen (bei uns wurde eine Türöffnung falsch gesetzt und ein Fenster war viel zu klein – alter Plan)…

    • Hallo Uta,
      so habe ich das noch gar nicht betrachtet. Vielleicht sollten wir uns mit Post-its bewaffnen und überall Zettelchen hinkleben, wo etwas nicht passt? Ich frage mich nur immer, wie das Bauherren machen, die ein paar Kilometer bis zu Ihrem neuen Haus brauchen… Eure Natursteinmauer ist ja toll geworden! Lieben Dank an Dich und einen schönen Tag! Tanja

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Und wie du selbst schreibst, nichts geht über Kommunikation. Allerdings darf man sich nicht darauf verlassen, dass es nach dem „Stille-Post-Prinzip“ funktioniert und ein Handwerker oder Bauleiter oder sonst wer es den anderen weiter gibt. Nein, man muss es dem Betreffenden selbst sagen. Sonst klappt nix. Manchmal habe ich mich auch gefragt, ob die Handwerker nicht sehen, was sie da gerade fabrizieren und ob sie selbst mit einem solchen Mangel leben wollen würden. Aber gut, über vieles kann man im Nachhinein wirklich lachen.

    Ich wünsche euch viel Kraft und ein bisschen Humor für die weiteren Bauwochen 🙂

  • Hallo ihr Beiden,
    tolles Haus, tolle Ideen.

    Habt ihr noch ein paar mehr Details zu den Fensterbänken (Herstellers, Bezeichnung, etc)?
    Sind die Stirnseiten durchgängig weiß?

  • Vielleicht könnt ihr auch noch was zur Befestigung auf der Brüstung sagen?

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