Tag 229 | wir atmen gaaaanz langsam und bleiben ruhig…

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Es ist wirklich nicht einfach, alle Gewerke zu koordinieren und alles zeitlich unter einen Hut zu bringen. Unsere armen Verputzer müssen nun ausbaden, was alle anderen nicht so recht schaffen wollen. Ob es nun um die Aussparungen für die Fensterbänke oder die Tür von der Garage in den Garten geht, die erst in 2 Wochen kommt. Oder aber um die Arbeiten an der Außenfassade, die der Rohbauer noch nachbessern muss. Der war derweil in der Versenkung verschwunden und will von unseren Reklamationen, die ja schon seit Monaten kommuniziert sind, einfach nichts wissen. Auch hier muss nun unser Verputzer ran und hat auch eine Lösung gefunden, die sowohl unseren Architekten als auch uns soweit zufrieden stellt.

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Der Sanitärer hat nun begonnen mit seinen weiteren Arbeiten, konnte aber im Keller noch gar nicht anfangen die Isolierung zu verlegen, weil noch die Bitumenschweißbahnen fehlten. Die wurden dann in einer Spontanaktion am Mittwoch „mal eben schnell“ aufgebracht. Der Termin für den Estrich Anfang Mai ist damit auch schon wieder hinfällig. Mrs. Ungeduld ist gar nicht erfreut und Mr. Gelassenheit macht seinem Namen keine Ehre.

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Der Trockenbauer findet sein Werk unter der Treppe schön und akzeptabel und sieht auch nicht so recht ein, warum er da jetzt nochmal ran muss. Und die vorstehende Ecke im Gästezimmer war ja schon immer so geplant, das müssen wir jetzt halt so hinnehmen. Aber nicht mit uns! Auch wenn es viele Nerven kostet, sich mit solchen unschönen Details rumzuschlagen.

Leider ist das ja nun unser erstes Haus und obwohl wir uns so einiges angelesen haben, fehlt uns leider der Überblick und die Erfahrung, was wann und wie ausgeführt werden muss. Deshalb haben wir ja einen Architekten, der sich um genau diese Dinge kümmern soll. Nur leider kommt momentan alles wirklich geballt. Bisher hatten wir mit Verzögerungen und Kostenexplosionen zu tun. Nun kommen auch noch Mängel hinzu, die beseitigt werden müssen. Liebe Handwerker, wir Bauherren haben vollstes Verständnis dafür, dass mal was schief gehen kann oder nicht sauber nach DIN-Norm ausgeführt wird. Aber warum stellt Ihr Euch so an, wenn man Nachbesserung verlangt? Schließlich bezahlen wir Euch dafür, dass Ihr anständige Arbeit abliefert! Und wenn Ihr zusagt, am Donnerstag vor Ort zu sein, wieso muss man dann am Freitag nochmal anrufen, wann denn nun endlich jemand kommt?

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Eigentlich war uns klar, dass jetzt beim Innenausbau wesentlich mehr Stress und Frust auf uns zukommt. Aber dass es gleich an so vielen Stellen hapert und unser Einzugstermin im Juli in immer weitere Ferne rückt, das frustriert uns doch zunehmend.

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Ein paar positive Dinge gibt es dann aber doch zu berichten. Die weitere Dachabdichtung ist in vollem Gange. Das berichten zumindest die Nachbarn abends über den Gartenzaun. Die Herren erscheinen für uns völlig unbemerkt und werkeln fleißig den ganzen Tag. Wenn das so weiter geht, kommt schon bald der Außenputz auf das Haus. Die vorbereitenden Maßnahmen der Verputzer sind auch so gut wie abgeschlossen. Am Freitag waren der Bauherr und unser Elektriker dann noch mit der Verkabelung der Außenleuchten beschäftigt und haben letzte Leerrohre im Erdgeschoss verlegt und alles am Boden fixiert. Ein paar Kleinigkeiten haben wir dann am Wochenende noch erledigt, damit es weitergehen kann. Wie viel Zeit man für diese Kleinigkeiten braucht, hätten wir nicht gedacht…

Auch haben wir letzte Woche unsere Fliesenmuster abgeholt und mal testweise auf unserem Boden verteilt. Und wir sind begeistert, wie gut alles zusammen passt! Damit haben wir wieder einen großen Punkt auf unserer langen To-Do Liste abgehakt.

11 Kommentare zu “Tag 229 | wir atmen gaaaanz langsam und bleiben ruhig…

  • Liebe Tanja!

    Das tut mir sehr leid für Euch! Ich kann das leider nur allzu gut nachvollziehen. Aber Ihr seid nicht alleine (auch wenn das nicht wirklich ein Trost ist 😉 Wir haben leider auch so einige Sachen.
    Es ist wirklich traurig,wenn man hinter allem und jedem verrennen muß, damit es so wird, wie es geplant war und fehlerfrei. Ich drücke dich mal ganz feste virtuell!!! Deine Sandra

    • Liebe Nana,
      doch, das tröstet mich schon ein bisschen, das ich in guter Gesellschaft bin! Auch wenn ich mir natürlich wünschen würde, dass es bei Euch besser läuft! Lieben Dank für Deine aufmunternden Worte. Das tut gut… Natürlich ist einem klar, dass es nicht alles problemfrei abläuft, wenn man baut. Aber was es emotional mit einem macht, kann man erst nachvollziehen, wenn man mittendrin steckt!
      Oh, ich drücke zurück und danke Dir sehr! Und in ein paar Monaten lachen wir gemeinsam drüber?!? Viele liebe Grüße, Tanja

  • Liebe Tanja,

    ich wünsche euch ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen 🙂
    Das ist wirklich unverständlich, wenn etwas nicht ausgebessert wird! Den schließlich zahlt ihr bestimmt viel Geld für das Haus! Da kann man doch erwarten das dann Fehler behoben werden!
    Aber wenn alles geschafft ist und ihr in eurem Haus wohnt wird alles vergessen sein!
    Liebe grüse noch immer aus Berlin

    • Liebe Sandra,
      vielen lieben Dank für die lieben Worte! Ein bisschen Trost tut doch gut… Und ich gebe Dir Recht, in ein paar Monaten können wir sicher darüber lachen, aber wenn man mittendrin steckt…
      Die Hausnummer, die Ihr ausgesucht habt, sieht echt klasse aus! Wir haben auch schon mal geschaut und sind bisher nicht so Recht fündig geworden. Lieben Dank für den tollen Tipp, da können wir wahrscheinlich schon wieder etwas von der Liste streichen…
      Viele liebe Grüße, Tanja

      • Freut mich das euch die Hausnummern auch gefallen 🙂
        Finde das sie eine gute Größe haben und eine schöne Form!
        Heute wurden sie geliefert, eine der beiden hat einen Qualitätsfehler und ich habe gleich den Shop kontaktiert. Die haben auch zeitnah geantwortet und die Mail weiter zur Bearbeitung geschickt! Mal sehen was rauskommt!
        Liebe Grüße

  • Hallo Tanja,
    du sprichst mir aus der Seele, dieselben Worte hatte ich auch schon soo oft im Kopf.
    Ich wünsche euch starke Nerven, ihr schafft das. Wenn ihr bald in eurem Haus, abends in Ruhe auf der Couch sitzt, könnt ihr sicherlich drüber lachen oder zumindest drüber schmunzeln. (Oder vielleicht dauert das auch ein paar Jahre, bis man drüber lachen kann 😉 ) Das zumindest rede ich mir immer ein, wenn mal wieder gar nichts klappen mag.

    Liebe Grüße Yvonne

    • Liebe Yvonne,
      gibt ja auch kein Zurück mehr 🙂 Ich danke Dir sehr für Deine liebe mail. Es ist toll, wenn man ein paar aufmunternde Worte hört… Und ja, ganz sicher können wir irgendwann darüber lachen. Zumindest dann, wenn alles am Ende so geworden ist, wie wir uns das vorgestellt haben… 😉 Auch Euch starke Nerven – die braucht man immer beim Bauen, oder? Viele liebe Grüße, Tanja

  • Auch ich kann mich da nur anschließen, immer ganz tief durchatmen und nicht aufregen. Es wird ;-)) und der Patient lebt ja noch, alles halb so schlimm. Ich würde an Eurer Stelle ein Gespräch mit Eurem Architekten suchen. Vielleicht hat er ja einen Rat. Liebe Grüße, Hardy

    • Hallo Hardy,
      lieben Dank für Deinen netten Kommentar. Stimmt, alles halb so wild, man kann sich auch ein wenig reinsteigern… Noch ist uns die Hütte nicht zusammen gebrochen, es gibt also Hoffnung. Da müssen wir alle durch, was? Ich frage mich nur gelegentlich, warum die Herren, die das tagtäglich machen, sich manchmal dümmer anstellen als nötig 🙂
      Ganz liebe Grüße zu Dir, Tanja

  • Einfach herrlich. Als gestresste Bauherrin gleichgesinnte zu lesen 🙂 Auch ich stehe teilweise Kopfschüttelnd in oder vor unserem „(Alb-) Traum“ und wunder mich über die Gelassenheit der Handwerker bei klar ersichtlichen Fehlern. Wo ich schon durch die Decke schieße, lächeln alle um mich herum und ich weiß auch diesmal wird alles gut. Wuuuzaaa. Mein zuckendes Auge ist auch schon gar nicht mehr so schlimm 😉 Man gewöhnt sich an alles. Aber mal zum Haus: mit Innenputz wirkt es doch nun schon fast wohnlich. Matratze rein und gut 😀 Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Luft zum tief einatmen. Denk daran: geteiltes Leid ist halbes Leid, also versorg uns ruhig weiter mit deinen innerlichen „Ausrastern“. 😀 Die allerliebsten Grüße sende ich dir. Tascha

    • Hallo Tascha,
      ach tut das gut zu hören, dass es mir nicht allein so geht… Und dass es offenbar nicht an den besonders gelassenen bayrischen Handwerkern liegt 😉 Gewöhnt man sich wirklich dran? Ich tue mich ein bisschen schwer… Ganz lieben Dank für Deine aufmunternden Worte, habe mich sehr über Deine Nachricht gefreut! Und gerne gibt es hier weiterhin Statusberichte über die größeren und kleineren Katastrohen, mit denen wir täglich zu kämpfen haben. Euch beiden auch noch viel Erfolg auf dem Bau, starke Nerven und ganz viel Glück. Viele liebe Grüße auch zu Dir, Tanja

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